Um im wüstenhaften Klimaberreich von Südtunesien leben zu können besteht seit Menschengedenken eine ausgeklügelte Anbau- und Bewässerungsmethode.
Auch der Kurzurlauber kann diese Besonderheiten bei einem Gang durch die Oasen überall entdecken. Z.B. gibt es sowohl in Tozeur als auch in der Küstenoase Gabes spezielle Rundfahrten mit
der Kutsche bei der gerade auch auf die Landwirtschaft hingewiesen wird. Wir empfehlen Ihnen daher, nehmen Sie unbedingt an einer solchen Tour teil. Das Obst, Gemüse und Datteln in Ihrem
Hotel oder auf dem Markt sehen Sie danach sicher mit ganz anderen Augen.
Die kleinen Bewässerungskanäle überquert man meist auf natürlichen Palmenbrücken
Damit eine Oase überhaupt existieren kann benötigt man natürlich erst einmal konstant über das ganze Jahr hindurch Quellen mit geeignetem Wasser.
Dieses wird dann über Kanäle zu den Feldern bzw. Dattelplantagen geleitet und nach einem genau festgelegten Schlüssel verteilt.
Wasserverteilung in einer Oase
Der Anbau in den Oasen erfolgt in 3 Stockwerken. Dies kann der Reisende in allen Wüstenländern der Erde beobachten, egal ob Sie Tunesien,
Pakistan oder die Mongolei besuchen, überall treffen Sie das gleich Schema an.
1. Stockwerk
Anbau von Gemüse jeder Art, auch Ihr Salat vom Hotelbuffet wird hier geerntet.
Hier ist auf Grund der hohen Temperaturen gerade im Sommer sehr viel Pflege für die Pflanzen notwendig, ohne Bewässerung wäre die Erde nur grau und
sandig
2. Stockwerk
Frisches Obst erwartet jeder Hotelgast als Selbstverständlichkeit. Auch hier steckt eine Menge Arbeit dahinter bis die Früchte frisch geerntet in
der Hotelküche landen oder in der Kiste zum Export nach Europa verschickt werden können. Unser Tipp: Gehen Sie in Tunesien mal auf den Markt und holen sich frisches Obst wie z.B.
Orangen. Der Geschmackk übertrifft bei weitem jedes Angebot im Supermarkt und für den Preis können alle Diätvorschläge mit Obst ohne Probleme gestartet werden.
Äpfel von Djerba, Foto: Bilel Hawari (Eigenes Werk) Lizenz: CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons Die Originaldatei ist hier zu finden.
3. Stockwerk
Das Dach der Oasen und Schutz gegen die Sonnenstrahlen bilden die Dattelpalmen mit ihren wertvollen Früchten. Dieser Exportschlager geht in alle
Länder der Erde, jährlich werden aus den Djeridoasen über 55.000 Tonnen exportiert so daß die Dattel neben dem Tourismus eine der Haupteinnahmequellen Tunesiens darstellen.
Tozeur Palmen, Foto: Tico at ro.wikipedia Lizenz: Public domain via Wikimedia Commons Die Originaldatei ist hier zu finden.
Um die Datteln ernten zu können müssen die Palmen erklettert werden und die großen Stauden per Hand abgeschnitten werden. Alles Handarbeit,
Maschinen werden hier in Tunesien nicht eingesetzt. Der Abtransport der Früchte erfolgt mit Karre und Esel, dem Volkswagen der Oasen. Dieses Lasttier ist neben dem Pferd überall
anzutreffen und lauscht man Nachts in einer Oase den Geräuschen außsserhalb der Hotelanlagen ist das Geschrei der Esel neben dem Hundegebell eine der Hauptlärmquellen.
Bei jeder Tour durch eine Oase wie hier in Tozeur wird auch das Oasenende erreicht und man verlässt für kurze Zeit den schützenden Himmel der
Dattelpalmen. Kein Tropfen Wasser mehr, versalzene Böden und die direkt anschliessende Wüste mit unbarmherzigen Temperaturen macht schnell die Bedeutung einer Oase deutlich.